Permakultur: Wie fange ich an?

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Permakultur: Wie fange ich an?

Permakultur: Wie fange ich an?

Permakultur: Wie fange ich an?, © Laurent Lange 2018

Permakultur ist viel mehr als nur bio-gärtnern. Permakultur ist eine holistische Betrachtungsweise und ein nachhaltiges Konzept der Landwirtschaft. Man lernt dabei die Natur wirklich kennen und arbeitet mit ihr zusammen. Die Permakultur beinhaltet ökologische, ökonomische und sozialen Aspekte. Das heisst: Die Natur pflegen, Materialien wiederverwerten und zwischenmenschliche Beziehungen stärken.

Alle drei Aspekte sind gleich wichtig. Einen ausser Acht zu lassen, würde bedeuten, dass du vielleicht eine Gärtnermethode anwendest, aber nicht die Permakultur-Methode.

Nehmen wir an, dass du mit Permakultur anfangen möchtest, aber du noch nicht genau weisst, wie. In diesem Fall liest du gerade den richtigen Artikel.

Inhaltsverzeichnis

1. Beobachten

Der im Prinzip wichtigste Schritt ist das Beobachten. „Aber was soll ich beobachten?“, fragst du nun wahrscheinlich. Eine berechtigte Frage. Die Antwort: Dein Gelände. Damit meinen wir die Natur auf deinem Gelände im Allgemeinen. Dein Gelände gibt dir viele Informationen. Deshalb benötigst du in der Beobachtungsphase einen Bleistift und Papier statt Gartengeräte. Die folgenden Fragen kannst du dir stellen:

  • Wie sonnig ist das Gelände und wo befinden sich die Schattenecken?
  • Wie sind die klimatischen Gegebenheiten und wie windig ist es in der Region?
  • Ist der Boden eher trocken oder eher nass (als erster Eindruck vor den pH-Wert-Messungen)?
  • Ist dein Gelände gerade oder liegt es am Hang?
  • Werden von anderen Gärtnern Pestizide oder Insektizide verwendet?
  • Wie gross soll das Gartenhaus sein und wo wird es platziert?
  • Was willst du anpflanzen?
  • Was für Bäume, Tiere und Insekten leben auf deinem Gelände?
  • Hast du unmittelbare Gärtner-Nachbarn? Dann haben sie sicher wertvollen Tipps für dich.

Geh ein paarmal mit Bleistift und Papier auf dein Gelände und schreibe alles auf, was du für wichtig hältst. Die Beobachtungsphase ist auch dafür da, die Eile vorzubeugen, die zu Fehlern führen kann. Auch ist sie eine Einladung, die Permakultur im Rhythmus der Natur und der Ruhe und Gelassenheit zu betrachten. Du wirst später merken, dass diese Phase sehr hilfreich war.

PS: Laut einem der Begründer der Permakultur, Bill Morisson, sollten man ein Jahr lang beobachten. Ich weiss, wo wir leben. Wir leben in einer schnellen, sehr liberalen und wirtschaftsorientierten Welt, wo der Grundsatz gilt: Zeit ist Geld. Mehr ist dem nicht hinzuzufügen!

2. pH-Wert

Bevor du nun weitergehst zur Planung deines Geländes, solltest du noch den pH-Wert deiner Erde kennen. Ist dein Boden alkalisch oder sauer? Dein Gelände hat sicher nicht überall den gleichen pH-Wert. Falls der Boden da, wo du eigentlich deinen Gemüsegarten anlegen willst, einen zu tiefen Wert hat, also zu sandig ist, und du nicht nur Kartoffeln anpflanzen möchtest, gibt es zwei Möglichkeiten: Du pflanzt etwas anderes oder du verbessert deinen Boden.

 3. Design

Bestimmt hast du in der Beobachtungsphase viel auf Papier festhalten können und du kennst nun auch schon die Beschaffenheit deines Bodens. Jetzt kreierst du den Plan mit Hilfe von weiteren Notizen, ähnlich wie ein Architekt. Drei Sachen musst du dabei berücksichtigen: Die vorhandenen Elemente, die Einrichtung von Elementen und die Zonen-Unterteilung.

  • Die vorhandenen Elemente

Wenn man von den vorhandenen Elementen spricht, sind damit die Elemente gemeint, die schon da sind: zum Beispiel ein Gartenhaus, ein Teich, Bäume, Wege etc.

  • Die Einrichtung von Elementen

Überlege dir, welche neuen Elemente du in deinem Garten unterbringen möchtest. Auch hierzu kannst du dir Notizen machen.

Versuche, verschiedene Elemente miteinander zu verbinden. Wenn du zum Beispiel einen Hühnerstall und ein Gewächshaus möchtest, kannst du den Hühnerstall in das Gewächshaus integrieren. Wenn die Hühner am Abend in das Gewächshaus zurückkehren, produzieren sie Wärme, die wiederum für die Aussaat nützlich ist.

Ein weiteres Beispiel: Wenn du eine Kräuterspirale machst, wirst du den Teich an den Fuss der Kräuterspirale setzen. Ausser die optische Schönheit dieser Kombination wird durch sie die Wasserversorgung für die Kräuter gewährleistet.

  • Die Zonen-Unterteilung

Die Zonen dienen der sinnvollen Aufteilung der Grundflächen. Die Aufteilung in Zonen soll das Gartenleben auch vereinfachen, was Zeit- und Energieressourcen angeht. Meistens wird ein Garten in sechs Zonen eingeteilt. Die Elemente-Platzierung ist nicht fix. Wie du die Elemente in den Zonen platzierst, ist deine Entscheidung und sie kann sich als sinnvoller erweisen als das vorgegebene Schema.

  • Die Zonen und ihre Elemente (vereinfachtes Beispiel)

Zone 0 = Haus, Humus-Toilette

Zone 1 = Gewächshaus, Kräuterspirale, Teich, Hühnerstall

Zone 2 = Gemüsegarten

Zone 3 = Anbauprodukte, die weniger pflegeintensiv sind

als der Gemüsegarten (z.B. Getreide oder Kartoffel), Obstgarten

Zone 4 = Wiesen

Zone 5 = Wald

4. Schlussfolgerung

Jetzt hast du alle wichtigen Informationen, um loszulegen. Wir wünsche dir viel Erfolg und Spass mit der Permakultur. Wir empfehlen dir, das folgende Video über das Design anzuschauen. Es wird dir zu einem guten Start verhelfen.

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