Natur und Lebensphilosophie in der “Sankofa Rainbow Roots Farm”

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Natur und Lebensphilosophie in der “Sankofa Rainbow Roots Farm”

Natur und Lebensphilosophie in der "Sankofa Rainbow Roots Farm"

Natur und Lebensphilosophie in der "Sankofa Rainbow Roots Farm", © Laurent Lange 2019

Man kann nicht über Permakultur sprechen, ohne über das Leben selbst zu philosophieren. In der „Sankofa Rainbow Roots Farm“ bei den Rastas gehen Permakultur und Lebensphilosophie sowieso Hand in Hand. Allein schon wegen der Rastafari-Bewegung. Wir müssen bedenken, dass die Rastas nicht nur einen Zufluchtsort im Urwald gesucht haben, um weit weg vom System zu sein. Sie setzten hier die Grundsätze der Rastafari um und fühlen sich in der Natur wohl.
Die Rastas auf der Farm leben ohne Fernsehen, PC und sonstige Medien. Charlemagne erklärte uns, er sei auf dem Handy nur selten erreichbar, da es in der Farm nicht ausreichende Netzdeckung gebe. Wenn Charlemagne seine E-Mail überprüfen will, muss er in der Stadt gehen. Dort ist er nicht jeden Tag. Die Rastas der „Sankofa Rainbow Roots Farm“ leben nicht materiell und wenn man mit ihnen spricht, versteht man, dass ihr Wissen auch ohne Fernsehen – oder gerade deshalb – gross ist.
In diesem Beitrag teilen wir mit dir, was Charlemagne über das Leben auf dieser Erde denkt. Das Gespräch mit ihm war sehr inspirierend.

Inhaltsverzeichnis

Charlemagnes Gedanken über die modernen Entwicklungen und ihre Konsequenzen für die Erde

Die Erde – unsere Mutter – hat als Aufgabe, uns alle zu ernähren, so wie es eine Mutter mit Ihren Kindern tun würde. Unermüdlich arbeitet sie für uns – oft ohne dass wir es merken.
Leider hat die Politik die Erde als Dollarzeichen angeschaut. Von der Zeit der Industrialisierung bis zu unserer heutigen Zeit wurde viel Schaden angerichtet. Mineralien, Gold und Diamant wurde aus der Erde extrahiert. Dafür wurde Kriege geführt – das hat zu viel Leid geführt und noch dazu ist Mutter Erde erschöpft und zeigt bereits jetzt Anzeichnen von Krankheit.
Die Konsequenz des Rohstoffabbaus und der Monokultur sind vielfältig für unsere Erde. Die Monokultur ist zum Teil Schuld am Verschwinden der Artenvielfalt. Der Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln vergiftet die Erde und uns zugleich.
Die Lunge der Mutter Erde, die Amazona, wird immer kleiner. Wir kennen vermutlich alle die Fotosynthese und ihre Notwendigkeit. Wo aber wird das CO2 aufgenommen, wenn es immer weniger Bäumen gibt? Es wird in der Atmosphäre bleiben, was für unsere Gesundheit nichts Gutes heisst. Der Boden wird durch die Abholzung unfruchtbar, was für die Erforschung neuer Medikamente kontraproduktiv ist. Pflanzen, Tiere, Insekten und die Ureinwohner sind unmittelbar davon bedroht. Und natürlich auch die ganze Menschheit.
Durch den Verbrauch von immer mehr Materiellem wie Computer oder Handy wird die Entsorgung zum Problem. Abfälle werden im Meer oder unter dem Boden entsorgt, weil das scheinbar kostengünstig ist.
Über diese Thematik könnte man leider ein ganzes Buch schreiben. Die Konsequenz der modernen Entwicklung ist eine Selbstzerstörung“.

Permakultur als Lebensphilosophie

Um der Selbstzerstörung der Menschheit entgegenzuwirken, gibt es sehr viele gute Ideen. Recycling, Spenden, biologisches Einkaufen usw. – aber für Charlemagne gibt es etwas Wesentliches: Die Permakultur soll die Menschen unabhängig vom System machen und ihnen die Selbstversorgung beibringen.
Wir sind damit absolut einverstanden. Man kann jedoch Europa und die Schweiz nicht mit St. Lucia vergleichen. Bei uns ist das Selbstversorgungskonzept schwieriger umzusetzen. Unmöglich ist es trotzdem nicht. Auch wir von PKBlog leben nicht allein von unserer Ernte und arbeiten im System. Charlemagne ist Teil einer Rasta-Community, die sehr engagiert ist, und lebt mit der Naturgesetzt im Einklang – und das schon seit Jahrzehnten.
Wir glauben, dass viel mehr Menschen anfangen sollen, etwas anzubauen, auch auf dem Balkon. Ein bisschen Selbstversorger sein macht Spass und ist gut für das Öko-System. Und wer weiss: Vielleicht legst du damit den Grundstein für die Trennung vom System und den Weg zur einem anderen Leben.

Im Garten gibt es keine Feinde

Für Charlemagne gehört zur Permakultur auch der Grundsatz, „alles was lebt zu schützen“. Also nicht nur die Menschen, sondern auch Insekten und andere Tiere, Umwelt und Böden. Durch den Schutz von Lebewesen bewahren wir das Leben und schützen uns selbst.
Für die Rasta-Permakulturisten ist es auch wichtig , den Nutzen von Pflanzen zu verstehen, die als Nahrung und Medizin fungieren. Wenn man diesen Nutzen kennt, fängt man an, die Umgebung besser wahrzunehmen. Und man beginnt zu verstehen, dass es keine Feinde, sondern nur Helfer in unseren Gärten gibt.

Fazit

Wir leben in einer Welt der Angst. Angst seinen Job zu verlieren, Angst vor Kriegen, Angst vor Armut und Angst vor vielem mehr. Millionen von Menschen leben in Angst und leiden darunter.
Unser System ist voller Zwänge, wie wir sein sollen, was wir tun sollen. Wenn wir nicht konform agieren, werden wir zu schwarzen Schafen des Systems. Das System lässt die Individualität ausser Acht, um sich dem Kollektiven zu widmen. Das funktioniert aber nicht, weil wir alle einzigartig sind und verschiedene Bedürfnisse haben. Wir sollen diesem System nicht zu viel Macht geben und uns unsere eigenen Gedanken machen.
Es gibt viel zu tun. Beginne mit einem Permakultur-Garten, kaufe Bio-Honig, sei gut zu deinen Mitmenschen, hilf den Menschen in deinem Umfeld und allen Lebewesen. Wir haben genug Ressourcen auf dieser Welt. Wenn immer mehr Menschen bewusster leben und wieder sich selbst werden, wird irgendwann die Zeit kommen, wo das System fällt.

Video

Und hier noch das spannende Video von Charlemagne über Natur und Lebensphilosophie.

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